Startseite Aktuell Über uns Referenzen Kontakt wellmann.literaturbüro - presse lektorat konzepte [Logo]
Aktuelles [Foto]

LEISTUNGEN

Aktuelles

 

Presse-/Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltungen
Lektorat


Andrea Winkler
Hanna und ich


Selbstgespräche, Literaturverlag Droschl

2008
136 Seiten, gebunden, 21 x 13 cm
ISBN: 9783854207382
16.- € / 28.- SFR
Link zu www.droschl.com

Hanna "sitzt zuhause und schweigt", sie verschließt sich in sich selbst und öffnet sich kaum. Auch nicht dem erzählenden Ich, das versucht, Hannas Geheimnis und die Motive ihres Verstummens zu erkunden, weil es nicht will, dass Hanna "ausscheidet", dass sie im Dunkel verschwindet, in den Schatten, die sie umgeben.

Immer wieder öffnet sich die Tür zu »ihrem kleinen Laden«, herein treten Herr Emm, Lea und Rio, in diesen kleinen Ort, an dem außer Reden nicht viel möglich ist: ein paar Schritte zwischen Fenster und Treppe – lesen, schreiben, sprechen. Mit ihren Besuchern kreist Hanna um eine Geschichte, die zerbrochen und verloren scheint, aber gesucht werden will. So sehr diese Suche die Figuren immer wieder zueinander hintreibt, so wenig kommen sie doch beieinander an. »Wohin geht’s, wenn’s nirgendwohin geht?« lautet die Frage, die das erzählende Ich stellt und die weiter wandert, von Figur zu Figur, von Ort zu Ort.

Erzählen – das könnte hier Hinhören heißen, Hinhören auf Sätze, die voller Spannungen sind, voller Widersprüche. Erzählen heißt auch, die Grenze zwischen "Traum" und "Wirklichkeit" offen zu halten. Denn, wie in Andrea Winklers hochgelobtem Debüt Arme Närrchen, wächst der Wunsch nach einer Begegnung mit dem Du an diesem Übergang. Und wie in den Armen Närrchen ist die Rolle der Sprache, die Wahl der Wörter und Sätze – und das Ungesagte! – das Entscheidende.

"Winkler gelingt mit 'Hanna und ich' wieder ein beachtliches sprachliches Experiment. Sie schafft es in diesem Entwicklungsroman eines Stillstandes formal anspruchsvoll und experimentell zu sein und trotzdem zu erzählen. Das Geschäft des Autors ist es, die Grenzen des Sagbaren in Richtung Unsagbares auszudehnen und so im Sinne Wittgensteins, der auch zitiert wird, die Grenzen unserer Welt zu erweitern. Winkler gibt einer heutigen Entfremdungserfahrung, der Beliebigkeit und Geschichtslosigkeit in modernen, kafkaesken Arbeitszusammenhängen und zwischenmenschlichen Beziehungen eine Stimme. Sie führt an Hannas Verweigerung vor, was uns allen geschieht, und gibt einem Grundunbehagen an einer flexiblen, austauschbaren Welt, in der wir alle leben ›so als ob‹, einen literarischen Raum."
(Sigrid Meßner, Literaturhaus Wien)


© Doris Winkler Andrea Winkler, geboren 1972 in Freistadt. Nach einschlägigen Ausbildungen mehrere Jahre in Jugendarbeit (Leitung eines Jugendzentrums) und Erwachsenenbildung tätig; daneben Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien. Schatten(spiele). Poetologische Denkwege zu Friederike Mayröcker erschien 2004.
Arme Närrchen wurde mit einem Stipendium der Hermann Lenz Stiftung und dem Theodor Körner Preis ausgezeichnet.



© 2006 - 2009 wellmann.literaturbüro
 


» zum Seitenanfang