"Das Auffallende und zugleich Faszinierende an Birgit Kempkers Texten ist die fortwährende Umwandlung komplizierter Gefühlslagen in nichts als Sprache", schrieb Martin Zingg nach Kempkers letztem Erzählband Meine armen Lieblinge.Und was da fast ausschließlich verwandelt wird, ist Sex, das gilt auch wieder in Birgit Kempkers neuem Buch Sehnsucht im Hyperbett. Es geht um nichts Kleines. Es geht um Paul & Paula, es geht um den Vater in der Tochter, es geht um Missbrauch und Liebe, es geht um Gesang und Ekstase statt um Sprechen und Diskursivität. Es geht um mystisches Erkennen, und das sieht manchmal wie Pornografie aus. Es geht um Prosa im Flattersatz, Gereimtes & Gerapptes. Es geht um den Punkt, von dem aus Es sich öffnet. Es ist die Bühne des Vaters, der sich ausspricht. Birgit Kempker verlangt nicht wenig vom Leser, von der Leserin – allem voran dieselbe Offenheit, das Stimmenhören, die schnelle Beweglichkeit zwischen Sprachkonstruktion und Lebenskonstruktion, die auch ihre Texte aufweisen. Und dazu die Gewissheit, dass die Sexualität der Angelpunkt ist.
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