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Felix Philipp Ingold, Tagesform


Gedichte auf Zeit

ISBN: 9783854207221
16.- € / 28.- SFR
gebunden, 21 x 13 cm
96 Seiten

Link zu www.droschl.com

Nach den Lyrikbüchern Auf den Tag genaue Gedichte (2000) und Jeder Zeit andere Gedichte (2002, beide bei Droschl) legt Felix Philipp Ingold nun mit dem neuen Band Tagesform den dritten Flügel seiner poetischen Trilogie »zur Zeit« vor: ein grosses Vorhaben, der Zeit dichterische Form zu geben, den Moment wie die Dauer, Zukunft wie Vergänglichkeit im Gedicht gegenwärtig zu machen.

Einer der konsequentesten Einzelgänger heutiger deutschsprachiger Poesie zeigt sich mit seinem neuen Gedichtband in allerbester Tagesform. Wie kein zweiter weiss Ingold die Doppelfunktion der lyrischen Sprache zu nutzen, Klang und Bedeutung in gegenseitiger Spannung zu halten, verborgene Subtexte ans Licht zu holen und den klangschönen Schein der Oberfläche zu dekonstruieren, bis das karge Konzentrat eines verborgenen Sinns aufscheint. Bei all diesen linguistisch und ästhetisch avancierten Schreibweisen bleibt er doch immer leicht, verspielt und wach für vielerlei Möglichkeiten sinnlicher Erkenntnis am Leitfaden der Sprache. Auch vor Kalauern und parodoxen Scherzen scheut Ingold nicht zurück, der damit der Erlebniswelt des modernen Gedichts und seinem vielfältigen Formenreichtum ganz respektlos seine Reverenz erweist.

Muss man erwähnen, dass der Motor dieses lyrischen Sprach-Spiels tiefer Ernst ist? Dass die Trauer um die letztendliche Vergeblichkeit der Dichtung (»kein noch so / Heiliger weiss Zahl und Namen aller / die tot sind«) in Leben und Text nicht zu verdrängen ist? Umso mehr bewundern wir die Haltung, mit der Ingold der dichterischen Rede auch in dürftiger und düsterer Zeit präzise Leichtigkeit verleiht.
© Brigitte Kinkelin Felix Philipp Ingold wurde 1942 in Basel geboren, war bis 2005 als Hochschuldozent tätig und lebt seither als freier Autor, Publizist und Übersetzer in Zürich und im waadtländischen Romainmôtier. Von ihm liegen mehrere Gedichtbücher vor, darunter die Werksammlung Wortnahme, dazu zahlreiche Essays, ein Roman, Erzählungen sowie kulturhistorische und poetologische Schriften; zu den von ihm übersetzten Autoren gehören u.a. Joseph Brodsky, Francis Ponge, Edmond Jabès, Ossip Mandelstam, Gennadij Ajgi, Jan Skácel, Marina Zwetajewa, Paul Eluard u.a.
Für sein Werk wurde Ingold mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Petrarca-Preis (1989), der Grosse Berner Literaturpreis (1998), der manuskripte-Preis (2001), der Ernst Jandl-Preis für Lyrik (2003) und der Preis für Übersetzung als Poesie (2005).

Seine letzten Veröffentlichungen: Wortnahme (2005), Jeder Zeit.andere Gedichte (Droschl 2002), Auf den Tag. Genaue Gedichte (Droschl 2000), Der große Bruch. Russland im Epochenjahr 1913 (2000), Geballtes Schweigen. Russische Einzeiler (Hg., 2000), Nach der Stimme (Gedichte, 1997), Unter sich (poetologischer Briefwechsel mit Bruno Steiger, Droschl 1996), Zeichensatz (Gedichte, 1996).

»Daß Felix Philipp Ingold nicht nur ein brillant formulierender Theoretiker ist, zeigt sich auf dem Gebiet der literarischen Übersetzung [...] ebenso wie im Bereich des eigenen dichterischen Schaffens.« (NZZ)

»Ingolds Gedichte können buchstäblich ›jeder Zeit‹ wieder anders gelesen werden, in andere Richtungen, mit anderen Gewichten, variiert in einer melancholischen Lakonie, leicht und genau.« (Martin Zingg, Basler Zeitung)

»Wer so virtuos das dichterische Setzen als Ersetzen übt, schafft nicht bloss etwas Neues, er schafft auch Altes ab. Dass er mit dem Ersetzen Scherz treibt, macht nicht den geringsten Reiz seiner Sachen aus. Es zeigt den Ernst, unter dem alles Spiel mit dem Wort, alles Dichten steht« (Harald Hartung, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

»Man sieht einen wortreichen Könner am Werk. Doch Ingolds Gedichte sind nicht Ausdruck des Regelzwangs, sondern der Befreiung.« (Samuel Moser, Neue Zürcher Zeitung)



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