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Julien Gracq, Gespräche


Aus dem Französischen von Dieter Hornig

ISBN: 9783854207306
23.- € / 39.- SFR

französische Broschur, 21 x 15 cm
248 Seiten

Link zu www.droschl.com

Der heute 97jährige Julien Gracq hat sich, wie nur wenige der berühmtesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, zeit seines Lebens gegen die Medialisierung seines Werks gewendet, gegen das Zerreden und Auflösen der Texte durch Journalismus und Sekundärliteratur, und hat daher nur äußerst selten Interviews gegeben. Umso stärkeres Gewicht bekommt dieser vorläufig letzte Band seines Werks, in dem sieben Gespräche nachzulesen sind, die Gracq zwischen 1970 und 2001 mit Schriftstellerkollegen und Literaturwissenschaftlern führte.

Julien Gracq spricht in ihnen über die ihm wichtigen, in seinem Werk immer wieder behandelten Themen: seine Lektüren, die Einflüsse anderer Schriftsteller, die Begegnungen mit André Breton, die Bedeutung Jules Vernes, über Richard Wagner, über Landschaften und Geographie, Geschichte und Politik, über die Literaturkritik und das Schreiben selbst. Sogar in diesen ursprünglich mündlichen Äußerungen wird die Besonderheit und Schönheit seines Stils sichtbar, diese Dichte und Klarheit in Verbindung mit der ausholenden Syntax und der Originalität der Metaphern und des Wortschatzes. Und was vielleicht überraschen mag: sichtbar wird auch Gracqs Humor, seine Bescheidenheit (die Verwunderung, dass die nachfolgende Generation »ihn nicht in den Graben gestoßen hat«) und seine zutiefst unromantische Literaturauffassung.

»So entsteht die Statur eines Schriftstellers, die der Autor lebenslang kontrolliert. Fügen wir hinzu, dass die vollkommene Aufrichtigkeit, die Urteilssicherheit und die Distanz gegenüber jeder gesellschaftlichen Anerkennung sowie auch das Bewusstsein seiner eigenen Kunst jeglichen Verdacht auf Eitelkeit oder Kalkül hinfällig werden lassen.« (Le Monde des Livres)
Gracq, »der unangefochtene Halbgott der französischen Literatur« (DER SPIEGEL), »… ein Schriftsteller von großer Meisterschaft – der Leser sollte sich selbst auf Erkundungs-fahrt begeben: er wird mit reichem Gewinn zurückkehren – auch wo er sich wehrt und widersprechen möchte. Das gehört dazu: die Literatur lebt, wie Gracq verdeutlicht, ›wie die Demokratie, nur von Gegenstimmen‹.« (FRANKFURTERRUNDSCHAU)
»Er ist vielleicht der prägnanteste Stilist des zwanzigsten Jahrhunderts und einer der besten Autoren der französischen Moderne.« (FAZ)

Julien Gracq, geboren 1910 in Saint-Florent-le-Vieil, unterrichtete ab 1948 an einem Pariser Gymnasium Geschichte und Geographie, lebt in Paris. Gracq nimmt seit seinen literarischen Anfängen, die noch im Zeichen des Surrealismus standen, eine dezidierte Außenseiter-Position im Literaturbetrieb ein, mit dem er sich einige Male anlegte; berühmt wurde seine Ablehnung des Prix Goncourt, der ihm für »Le Rivage des Syrtes« 1951 zuerkannt werden sollte.

Veröffentlichungen (ins Deutsche übersetzt): »Auf Schloß Argol« (1938, dt. 1987), »Die konsumierte Literatur« (1950), »Das Ufer der Syrten« (1951, dt. 1985), »Ein Balkon im Wald« (1958, dt. 1960), »Entdeckungen« (1961, dt. 1965), »Die Halbinsel« (1970, dt. 1993, Droschl), »Die engen Wasser« (1976, dt. 1985), »Die Form einer Stadt« (1985, dt. 1989, Droschl), »Rom. Um die sieben Hügel« (1988, dt. 1993), »Der große Weg« (1992, dt. 1996).

»Gracq lesen heißt für mich: sich in den Wald führen zu lassen, ohne zu fragen, wie weit oder wohin, ziellos. An Bord des Buches. Das Buch Gracq ist das Boot. Das Buch kommt. Ich steige ein.« (Hélène Cixous)

»Unter der besten Prosa unserer Generationen gibt es keine, die sich nicht zum einen oder anderen Zeitpunkt der seinen erinnert. Hier und da taucht ein Satz Gracqs auf, eine typisch Gracq'sche Wendung, ein unverwechselbar verwendetes Adjektiv, in den vielfältigsten Texten, die seiner Hand nicht entstammen, manchmal, weil wir es so wollen, manchmal aber auch, ohne dass wir es merken, einfach weil Gracq in uns ist.« (Pierre Michon)

»Zurecht gilt Julien Gracq als Meister der Beobachtung und der Formulierung. Nach seinen eigenen Worten über Breton, über Stendhal: Er bringt seinen Stil in das Leben und Leben in den Stil.« (Klaus Zeyringer, Der Standard)



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